Doppelte Premiere beim TVN mit „Da kahle Krempling“

Vorstand und Spielleiter Frank Leib war die Anspannung in seiner Begrüßung anzumerken, als sich nach 50 Jahren zum ersten Mal im Saal des Bürgerhauses in Nordendorf auf der neuen Bühne, in neuen Kulissen der Vorhang öffnete. Schon der erster Blick auf das Bühnenbild – ein Wohnzimmer im Stil der 1920er – verriet, dass der Bühnenbau um Peter Kessinger und Hermann Huber sowie wie Maler Michael Weglehner viel Zeit, Ideen und Tatkraft investiert hatten. Spielleiter Lydia Biener und Frank Leib bewiesen wieder viel Geschick mit ihrer Besetzung.
Spannend ist auch die Handlung der „beinahe kriminalistischen Komödie“ von Peter Landstorfer: Die lebenslustige Witwe Pauline zu Wettenlach – verschmitzt und galant zugleich dargestellt von Mary Leib – lädt wie alle fünf Jahre zu ihrem Geburtstag ihre Nichten und Neffen ein, die brav und erb-erwartungsfroh eintreffen und die von Hausdiener Heinrich (Manfred Gundel) und Hausmädchen Maisonette (Hedwig Leib) vorbereitete Geburtstagsfeier über sich ergehen lassen. Allen voran erscheinen die trinkfreudige Nichte Olga Fetzinger, hervorragend verkörpert von Tanja Sulek und der verkannte Opernsänger Blasio Fortanto, dessen Rolle Jochen Haas stimmlich wie auch spielerisch ausdrucksstark ausfüllt, gefolgt von Vetter Lenz, dem Hopfenbauer aus der Holledau – den Frank Leib für den erkrankten Michael Tauch authentisch spielt – sowie die verwitwete Base Brunhilde zu Löffelholz, dargestellt von Evi Hofmann – und ihr etwas merkwürdiger Bruder, General Otto Hasenfuß (Georg Bürger). Zu ihrem 70. Geburtstag hat Tante Paula diesmal einen Überraschungsgast eingeladen: Kriminalrat Findus Feigel, in dessen Rolle Elmar Leib mit kriminalistischem Spürsinn schlüpft. Nach dem überstandenen Geburtstagsmenü hat Tante Paula eine weitere Überraschung parat: sie gibt die Bedingungen für die Erbberechtigung bekannt!  Die Tragweite der Bekanntmachung wird der Verwandtschaft erst nach und nach bewusst und so muss tatkräftig dagegen angegangen werden: – und nun kommt der kahle Krempling ins Spiel……
Souffleuse Elke Stimpfle trug ebenso zum Gelingen der Premiere bei wie Brigitte Kessinger und Andrea Reinhardt in der Maske. Heidi Wiest und Petra Flatscher waren als Inspizienten diesmal stark gefordert, und wurden dabei von Michael Tauch tatkräftig unterstützt. Gerhard Kessinger und Manfred Gundel rückten alle ins richtige Licht und sorgten dafür, dass die Zuschauer über die Lautsprecher die mit viel Wortwitz und Pointen bestückte Komödie gut hören und sehen konnten. Damit sich die Besucher auch in den Pausen richtig wohlfühlten, hatte das Catering-Team um Christian Kastner, schmackhafte Brote und süffige Getränke bereitgestellt.
„Der Theaterverein Nordendorf hat zum Ende seines Jubiläumsjahres ein besonderes Schmankerl versprochen, und das ist ihm mit diesem Stück wieder einmal gelungen.“, so gratulierte eine begeisterte Premierenbesucherin dem TVN.           

Share: